Direkt zum Hauptbereich

Auf der anderen Seite wartet die Liebe - Myra Frost

Ein großer Dank an Myra Frost, die ihr Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt und eine Leserunde eröffnet hat. Dieser Umstand hat meine Meinung nicht beeinflusst.

Inhalt:
Es ist der Tag der Hochzeit ihrer besten Freundin mit ihrem Bruder, als Zoe während der Fahrt zum Standesamt von einem LKW angefahren wird. Zoe liegt im Krankenhaus, schlimmer noch: im Koma. Sie will und kann ihren Körper einfach nicht bewegen, obwohl ihr geistiger Zustand vollkommen intakt ist. Plötzlich erwacht Zoe, hat ihren Körper wieder komplett unter Kontrolle und muss feststellen, dass sie sich in einer Scheinwelt befindet, in dem lediglich die Seelen der Komapatienten hinfinden. Sie muss nicht schlafen, nicht essen und trinken und fühlt keine Schmerzen mehr. Und sie trifft auf Menschen, die wie sie im Koma liegen und um ihr Überleben kämpfen. Wenn da nur nicht die Seelenfresser wären, die das sonst so idyllische Dorf befallen und die Seelen fressen und töten wollen. Wird Zoe jemals wieder aus dem Koma erwachen?

Meinung:
Ich war ziemlich gespannt auf das Buch, da ich das Thema "Koma" echt interessant und auch beklemmend finde. Weiterhin hat mich der Genremix "Romantasy" sehr neugierig gemacht. Ich muss sagen, dass dieser Genremix für dieses Thema perfekt gewählt wurde. Der Fantasy-Part ist nämlich lediglich das Leben in der Scheinwelt und die dazugehörigen Seelenfresser, der Rest spielt in der Realität und ist auch vollkommen realistisch, was ich sehr gut ausbalanciert fand. 

"Ich komme mir vor wie in einer Scheinwelt."
"Hier im Reich der Seelen hatte sich mein Leben verlangsamt.Jegliche Hektik lag hinter mir. Dadurch gewann ich an Lebensqualität, legte mehr Wert auf die kleinen Dinge."

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist leicht und flüssig zu lesen und über weiter Teile auch altersangemessen. Damit meine ich, dass Zoe Mitte 20 ist und die Sprache sich ihrem Alter anpasst. 

Der Einstieg in das Buch ist fulminant und dramatisch, es gibt kein langes Vorgeplänkel, was ich super fand. Der Fokus des Buches liegt auf dem Willen zu leben und auf dem Kampf ums Überleben, was ich spannend fand. 

Zoe war mir als Charakter eigentlich recht sympathisch, doch benimmt sie sich mit ihren guten 20 Jahren manchmal wie 16 oder jünger, was ich manchmal unpassend und auch leicht übertrieben fand. Auch die anderen Dorfbewohner sind mir sehr sympathisch und teilweise sehr ans Herz gewachsen. Rick ist dabei mein Lieblingscharakter gewesen. Warum wird an dieser Stelle nicht verraten :D

Das Thema "Koma" wurde wirklich gut bearbeitet. Man wird emotional abgeholt, eingenommen und leidet und freut sich mit den Charakteren. 

"Das Lachen gefror mir in der Kehle, als mir klar wurde, dass es womöglich einigen, wenn nicht sogar allen Komapatienten so erging: Voll bei Bewusstsein, gefangen im eignen Körper, unfähig, sich zu äußern."

Neben dem Koma ist die Liebe und Romantik das zweite Thema in diesem Buch. Diese Geschichte fand ich leider nicht so gelungen wie die Aufarbeitung des Komas. Zoe verliebt sich ungemein schnell in jemanden und sieht in dieser Person direkt die Liebe ihres Lebens, für die sie dann so einige Dummheiten begeht. Dazu gehört für mich auch, dass das Ende zu inszeniert und gewollt wirkte und für meine Begriffe nicht so gut gepasst hat.

"Ein warmes Gefühl stieg in mir auf und ich erkannte, dass es Glück war."

Fazit:
Wunderschönes Buch voller Emotionen und Gefühle. Spannendes und interessantes Thema, das einen absolut nicht kalt lässt, sondern einen mitnimmt. Ich ziehe einen halben Stern für das Ende und einen halben Stern für den Schreibstil ab, der nicht konsequent durchgezogen wurde.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kurswechsel: Anker der Freundschaft: Leben, Liebe, Lust und eine Leiche - Theda Gold

Ein großer Dank für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares. Vorab: Bei diesem Buch handelt es sich um den Auftakt einer Reihe. Weiterhin wichtig ist, dass es sich bei den Büchern um Kurzgeschichten handelt.  Inhalt: Merit ist genervt. Sie hat nicht genügend Geld, um sich alleine eine Wohnung zu leisten, will sich aber keinen anderen Job suchen und hasst ihren Freund, mit dem sie zusammenlebt. Kurzerhand schmeißt sie ihren Freund raus und heuert auf einem Luxus-Dampfer als Office Girl an, um ihr Taschengeld aufzustocken. Doch da lauern schon die nächsten Probleme.. Meinung: Bei dieser Kurzgeschichte handelt es sich um den Debut-Roman von Theda Gold. Dieser ist alles in allem gut gelungen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und hat mir gut gefallen.  Die Handlung und die Geschichte als solche fand ich gut. Besonders zum Ende hin wird es richtig spannend und das Buch endet mit einem dicken Cliff-Hänger, der große Lust auf den Folgeband mach...

Ally Zetterberg -The Happiness Blueprint

I ch habe das Buch an zwei Tagen durchgelesen. Der Schreibstil ist wirklich hervorzuheben, er ist locker und leicht, super flüssig, man fliegt regelrecht durch die Seiten. Ich konnte mir die Situationen bildhaft vorstellen, war stets mitten im Geschehen und mir gefiel die eine oder andere Situationskomik, die das Geschehen nicht nur auflockerte, sondern mir auch ein Grinsen ins Gesicht zauberte.   Ich mochte die beiden Protagonisten, Klara und Alex, sehr gerne. Sie sind beide sehr verschieden, aber für sich absolut liebenswert und sympathisch. ich fand es gut, dass das Buch abwechselnd von beiden erzählt wird.  Es werden einige ernste Themen angesprochen, jedoch nicht zu verbittert, sodass die allgemeine Atmosphäre angenehm bleibt und das Weiterlesen Spaß macht. Gleichzeitig werden diese Themen aber auch nicht verharmlost oder ins Lächerliche gezogen. Es hätte hie und da mehr in die Tiefe gehen können, ist aber in diesem Maße absolut in Ordnung und tut der Geschichte keinen Ab...

Loreley - die Frau am Fluss (Susanne Popp)

Am Anfang war ich wirklich begeistert von dem Buch. Es wird ein Mysterium um Julie (die Protagonistin) geschaffen, was schon mit einem super spannenden und geheimnisvollen Prolog losgeht. Ich habe durch den Prolog richtig Lust bekommen, den Roman zu lesen und bin anfangs nur so durch die Seiten geflogen. Leider ebbte dieser Übermut ab ungefähr der Mitte ziemlich ab und die letzten Seiten habe ich nicht mehr mit so ganz viel Interesse gelesen. Vor allem das Ende war für mich ein großes Problem.   Rollen wir das Pferd mal von hinten auf: Das Ende hinterlässt viel zu viele Fragen. Ja, es gibt offene Enden und auch Enden, die Fragen offen lassen, aber dieses Ende hat mich wirklich unzufrieden zurückgelassen. Warum? Weil quasi keine einzige Frage, die im Laufe des Buches aufkam, beantwortet wurde. Es wurden sehr viele Dinge angerissen und keine einzige davon wurde zufriedenstellend beantwortet. Die meisten wurde nur angerissen und Antworten lediglich angedeutet.  Die Figuren bleibe...