"Liebe in Reihe 27" - Eithne Shortall
Cora wurde von der Liebe bitter enttäuscht. Friedrich, ihr deutscher Exfreund, hat sie lediglich ausgenutzt und sich aushalten lassen, wobei Cora ziemlich stark an der Trennung zu knabbern hat. Obwohl ein Studienabschluss in der Tasche, weiß sie nicht so recht, was sie mit sich anfangen soll und fängt als Übergangslösung an in einem Flughafen zu arbeiten. Wie es der Zufall will, funktioniert weder der Self noch der Online Check-in , weswegen Cora zeitweilen am Check-in Schalter arbeitet und so allerhand Menschen begegnet. Zufälligerweise hat sie ziemlich großen Spaß und auch viel Freude daran andere Menschen bei ihrem Liebesglück zu verhelfen und sie zu verkuppeln, weswegen sie potenzielle Singles in Reihe 27 nebeneinandersetzt. Nancy, eine Stewardess und ihre beste Freundin, arbeitet oft auf diesen Flügen und fungiert als Coras Spionin, die den vermeintlichen Pärchen manchmal auf die Sprünge helfen muss.
Ich fand das Buch super, sie hat total Urlaubsfeeling vermittelt und mir Fernweh beschert.
Obwohl sich die Geschichte rund um Cora dreht, wird sie zwischendurch durch die Singles, die Cora nebeneinandersetzt, aufgelockert, sodass viele Perspektivwechsel herrschen. So erhält man verschiedene Einblicke von vielen verschiedenen Menschen, was ich total spannend fand. Manche Menschen scheinen auf den ersten Blick so ganz anders zu sein als man bei näherem Kennenlernen erwarten würde. Ich fand es witzig zu verfolgen, inwiefern Coras Vermittlungsversuche gelingen oder fehlschlagen und was für Menschen sich ungewollt treffen und worüber sie sich unterhalten.
Was ich etwas nervig fand, war dann irgendwann jedoch Cora. So sehr sie anderen Menschen bei der Liebe helfen will, so sehr will sie sich um ihre eigene Liebe weder kümmern noch helfen lassen. Als Nancy ihr ein Date klarmacht, rastet Cora total aus, was in einen mega Streit zwischen Nancy und ihr endet, was ich total überzogen und völlig übertrieben fand. Außerdem steigert sie sich viel zu sehr in ihre Datingmasche rein. Sie erstellt Diagramme, analysiert ihre Ergebnisse, googelt vermeintliche Kandidaten. Sie erscheint mir wie besessen und fast schon wie eine Stalkerin, was ihr auch ihre Freunde mitzuteilen versuchen, sie aber einfach nicht wahrhaben will. Bisweilen ist das sehr anstrengend und nervig.
Ein schöner Nebenstrang ist die Situation um Coras Mutter, die an Alzheimer erkrankt ist.
Das Ende des Buches ist vorhersehbar, jedoch auch zufriedenstellend. Ich wusste schon relativ früh, wie es ausgehen wird, was für mich jedoch überhaupt nicht schlimm war und der Geschichte keinen Abbruch getan hat.
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