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Es werden Posts vom November, 2021 angezeigt.

Wo de lu - Mein Weg (#1)

In diesem chinesischen Manga gibt es mehrere kurze Geschichten, die wunderschön gezeichnet sind und wahnsinnig tiefgründig sind. Gleich die erste Geschichte hat mich ziemlich traurig gemacht und lange beschäftigt und zum Nachdenken angeregt.   Die einzelnen Geschichten behandeln verschiedene Themen, die allesamt wichtig sind und die mich alle nachdenklich zurückgelassen haben. Man vergisst sie nicht so schnell und reflektiert sie auch für sich.  Wie oben schon gesagt, sind die Zeichnungen einfach nur schön. Die Farben harmonieren, die Figuren sind niedlich und auch sehr emotional, es passt einfach alles perfekt zusammen.  Die Bilder stehen im Vordergrund, es gibt nur wenig Text, der dafür aber präzise und fokussiert ist. Am Ende der Zeichnungen gibt es immer eine kleine Kurzgeschichte, die die Essens der Geschichte aufnimmt und einen weiteren Anhaltspunkt gibt.  Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, eins meiner Highlights in diesem Jahr! P.S. ich liebe liebe liebe dieses Buch, aber

Alina Bronsky - Das Geschenk

Inhalt: Kathrin und Peter wollten an Weihnachten eigentlich gemeinsam in den Urlaub fahren, doch lädt sie aus heiterem Himmel ihr alter Freund Klaus zu sich ein, den sie schon mehrere Jahre nicht mehr gesehen und auch gar keinen Kontakt zu hatten. Als sie angekommen, werden sie von Klaus' neuer Freundin begrüßt, denn seine Frau ist leider verstorben. Die beiden entscheiden sofort, sie mögen die neue Freundin nicht.  Meinung: Das Buch ist recht kurz, man kann es ohne Probleme in einem Rutsch durchlesen. Das Problem bei kurzen Büchern ist eben, dass die Charaktere meist oberflächlich bleiben und auch die Geschichte nicht unbedingt sehr viel Tiefe bekommt. So ist es leider hier der Fall. Man lernt die Figuren nicht sehr gut kennen, kann viele ihrer Handlungen nur bedingt und schwer nachvollziehen. Auch die Geschichte bleibt recht distanziert. Auch wenn ein wichtiges Thema angesprochen wird, gibt es sehr viele Klischees, wenig Reflektion seitens Kathrin und Peter und teilweise kommen W

Pascal Wokan - Die Sandmagier: Das Gericht der Götter (#3)

Die Reise geht spannend weiter und ich bin durch die Seiten nur so durchgeflogen. Azir folgt dem Ruf der Wüste und verlässt Kalak, wobei Kalak ganz andere Sorgen hat. Lian ist verschwunden, Belial auf freiem Fuß und man kann einfach niemandem trauen. Langsam aber sicher werden die Figuren in ihre Positionen gerückt, nur, was sind ihre Positionen? Was für ein Spiel spielen sie? Und wohl am aller wichtigsten, wer wird am Ende gewinnen? Der Perspektivwechsel zwischen Azir, Kalak, Lian und Belial ist super. Vier Perspektiven, das klingt erst einmal viel, ist es aber überhaupt nicht. Durch den flüssigen Schreibstil (wie auch in den Vorgängerbänden) weiß man immer ganz genau, wo man sich befindet und was gerade bei wem passiert. Mir persönlich gefällt Kalaks Erzählstrang in diesem Band am besten. Ich bin so langsam richtig warm geworden mit ihm und ein kleiner Fan. Seine Geschichte und sein Leben ist mit sehr vielen Überraschungen und auch so kleinen Schockern gespickt. Mit ihm wird's de

Maria Nikolai - Töchter der Hoffnung (#1

Die neue Familien-Saga handelt von den drei Schwestern Helena, Lilly und Katharina, die unterschiedlicher nicht sein könnten und jede für sich aber sehr interessant und spannend ist. Der Auftakt der neuen Trilogie fokussiert Helena,  wobei man aber auch Lilly und Katharina kennen- und lieben lernt.  Helena hat einen großen Traum: aus dem Lindenhof ein Grandhotel zu machen. Doch mitten im ersten Weltkrieg sind nicht nur Nahrungsmittel knapp, auch Rohstoffe sind nur sehr schwer zu bekommen. Ihr Vater Gustav ist an der Front und ihre Stiefmutter Elisabeth kümmert sich nur wenig um den Gasthof oder auch um ihre Töchter. Das Geld ist knapp, an eine Renovierung kaum zu denken. Aber wie sagt man so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Helena ist sehr sympathisch und eine tolle Figure. Sie ist mir wirklich ans Herz gewachsen, ich mochte total ihre Art.  Die Geschichte wird langsam erzählt und dennoch kommt man nicht umhin, Seite für Seite lesen zu wollen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand l

Thomas Schädler - halbtote Schmetterlinge

Inhalt : Ambühl ist um die 50 und erhält eine erschreckende Diagnose: Prostatakrebs. Sein Leben ändert sich drastisch und eine Behandlung folgt der nächsten. Ein auf und ab der Gefühle ist vorprogrammiert und das ist nicht nur für sein Umfeld und seine Mitmenschen nicht einfach.  Meinung: Ich finde dieses Thema sehr wichtig und ich denke, dass es viel mehr Menschen betrifft als man denkt bzw. als man so auf dem Schirm hat. Ich fand interessant, wie mit der Thematik umgegangen wurde, wobei der Erzählweise teilweise sehr poetisch und teilweise sehr emotionslos ist.  Ambühl war mir leider leider - obwohl Lehrer! - ziemlich unsympathisch. Seine Liebschaften und dann auch sein Verhalten gegenüber seiner Lebensgefährtin, hmm... Nichtsdestotrotz war es ein kurzweiliges Buch, was ich interessant und lesenswert fand. 

Carmen Maria Marchado - Das Archiv der Träume

Inhalt: Carmen verliebt sich in eine Frau und geht eine Beziehung mit ihr ein. Doch verändert sich ihre Freundin im Laufe der Beziehung, wird toxisch, und misshandelt sie immer mehr psychisch.  Meinung: Carmen ist gleichzeitig Autorin und eben Protagonistin des Buches. Man erfährt ziemlich episodenhaft von dem Kennenlernen, der Beziehung und einzelnen Situationen aus der Beziehung, wie sie immer schlimmer, immer toxischer wird.  Genau in diesem episodenhaften liegt bei mir das Problem. Es kommen ganz viele Exkurse, Allegorien, Verweise und Vergleiche zu Büchern und Filmen, die ich nicht kenne und mit denen ich nichts anfangen konnte, sodass mir die Message dahinter nicht klar geworden ist und ich vieles einfach nicht verstanden habe. Anfangs fand ich den Schreibstil sehr interessant und mal etwas anderes. Doch ebbte die Anfangseuphorie dahingehend schnell ab, da mir teilweise der rote Faden und der Zusammenhang fehlte.  Ich finde das Thema sehr wichtig und mich hat die immer schlimmer

Angela Planert - Jokers Spur

Der Klappentext klingt ziemlich spannend, weswegen ich voller Vorfreude das Buch gelesen habe. Der Anfang ist auch sehr vielversprechend, Joker erleidet einen Motorradunfall und bangt um sein Leben. Auch die Zeit danach ist sehr nervenaufreibend. Das war aber auch so ziemlich das einzige, was spannend war. Es gibt mehrere Perspektivwechsel, die für mich persönlich nicht nötig waren. Ich glaube fast, dass es besser gewesen wäre, wenn es auf die Perspektiven von Joker und Milan, die beiden Protagonisten, beschränkt gewesen wäre. Manche Beschreibungen/Situationen und Gespräche wirkten auf mich hölzern, erzähltechnisch nicht sauber ausgearbeitet. Manche Dinge waren auch einfach übertrieben.  Man soll das Buch unabhängig von den vorherigen Bänden lesen können. Dem kann ich nicht zustimmen. Ich wusste mit den vielen Personen wenig anzufangen, alles blieb oberflächlich und mir persönlich schleierhaft, einige Zusammenhänge und Hintergrundinformationen konnte ich bis zum Schluss nicht nachvollz

Marcel Häußler - Kant und der sechste Winter

Hat mir richtig gut gefallen und definitiv eines meiner Highlights in diesem Jahr.  Inhaltlich will ich gar nicht viel verraten, da ich nicht spoilern will, ich kann aber eins sagen, es bleibt spannend bis zum Schluss! Man grübelt hier, verdächtigt da und am Ende ist es ganz anders, als man denkt.  Das Buch beginnt direkt mit dem Täter, was ich ungemein spannend fand. Danach gibt es immer wieder Perspektivwechsel, die das Geschehen spannend, interessant, rasant und vielseitig machen. Man kann das Ende nicht vorhersehen, was ich sehr gut fand, das Lesen hat sehr viel Spaß gemacht. Die Geschichte ergibt Sinn und man wird an der Nase herumgeführt. Die Charaktere haben mir super gefallen. Kant ist ein sympathischer Kommissar und sein Ermittlerteam ist facettenreich.  Der Schreibstil ist super flüssig, lässt sich ganz leicht lesen, nein verschlingen, man kann das Buch überhaupt nicht aus der Hand legen und fiebert dem Ende entgegen. Auch wenn es sich um einen Krimi handelt, gibt es doch hie

Mike Chick - Der Käfig: Entkommen ist tödlich

  Inhalt: Marcus wacht auf und weiß nicht wo er sich befindet. Auch weiß er nicht so richtig, was passiert ist. Doch nach und nach kommen seine Erinnerungen wieder und er merkt, dass er sich in einem Käfig befindet. Einem Käfig, aus dem es kein Entrinnen kennt. Denn Eddie Gal achtet darauf, dass ihm keines seiner Hühner entwischt. Und Eddie Gal nimmt seine Aufgabe sehr ernst, denn sollte ein Huhn entkommen, muss es bestraft werden. Meinung: Ich hatte leichte Anfangsschwierigkeiten mit dem Buch, weil ich den Schreibstil nicht ganz so stark fand. Manche Beschreibungen wirkten für mich künstlich und nicht sehr natürlich. ich bin aber so froh, dass ich weitergelesen habe, denn die Geschichte nimmt schnell an Fahrt auf und hat es echt in sich. Die Handlung wird hauptsächlich aus Marcus' Perspektive beschrieben, wobei es Zeitsprünge gibt, in denen es teilweise auch Perspektivwechsel gibt. Die Handlungen in der Vergangenheit fand ich besonders stark und die machen auch den Reiz des Buches

Andrea Weidlich - Wie du Menschen loswirst, die dir nicht guttun (ohne sie umzubringen)

Ich dachte, dass es sich bei diesem Buch um ein Sachbuch handelt. Umso größer war die Überraschung als ich festgestellt habe, dass es wie ein Roman aufgebaut ist. Andrea und ihr bester Freund Lukas fahren übers Wochenende zu Andreas Freundin Charly. Die hatte eine super Idee: Sie hat Paul, einen Therapeuten, eingeladen, der der Gruppe dabei helfen soll, ihre Ängste zu überwinden und toxische Menschen und Gedanken loszuwerden. Und so werden nacheinander die Personen der Gruppe unter die Lupe genommen. Die Idee der Therapiegruppe als Prosatext aufzuarbeiten, finde ich super. Dadurch fällt einem das Lesen leichter und man kann sich das Ganze besser vorstellen, es ist nahbarer.  Die Menschen haben unterschiedliche Probleme, Ängste und toxische Menschen in ihrem Umfeld, sodass sich jeder wohl in der einen oder anderen Erzählung wiederfinden wird und hilfreiche Fragen, die zum Nachdenken und Reflektieren anregen, findet. An sehr vielen Stellen kann man und wird man über sich selbst und den P

Marco Balzano - Wenn ich wiederkomme

Inhalt : Daniela lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem Dorf in Rumänien. Dort fällt sie einen Entschluss: Nach Italien gehen, dort arbeiten und gutes Geld verdienen, damit ihre Kinder auf eine gute Schule und später studieren gehen können. Dass das Leben in Italien so hart werden würde, hat Daniela nicht gedacht. Auch nicht, dass ihre Kinder ihre Entscheidung auch nicht gutheißen.  Meinung : Das Buch hat mir richtig richtig gut gefallen. Ich weiß, dass sehr viele Rumäninnen in Italien (schwarz) als Pflegerinnen (meist für ältere Menschen) arbeiten und ihr Geld nach Hause schicken, ihre Familie wochen- oder gar monatelang nicht sehen, wenn, dann nur virtuell. Die Geschichte ist also sehr aktuell. Balzano beschreibt sehr intensiv und authentisch, wie es den ausländischen Pflegekräften und auch der Familie dabei geht, wie sie behandelt werden und welche Probleme es gibt.  Daniela ist mir persönlich zwar unsympathisch und es lässt sich über ihre Motive, Verhalten usw. streiten, den