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Selfie mit Zuckerguss - Emma Simon

Einen herzlichen Dank an den Digitalpublishers Verlag, der dieses Buch bereitet gestellt hat.


Inhalt:

Luisa, 24, Masterstudentin liebt und lebt ihr (Studenten-)Leben. Mit ein paar Pfunden zu viel auf den Rippen (Speckroellchen), liebt sie es Bier zu trinken und zu feiern. Auf einer WG-Party lernt sie dann beim Bierpongspielen Johannes kennen und ihr ist sofort klar: Das ist mein Mann! Doch wie soll er sie denn mit diesem Koerper nur attraktiv finden? Luisa hat ein Ziel vor Augen: Johannes fuer sich zu gewinnen und dafuer ein paar Kilo abnehmen. Eine Diaet muss also her. Doch leider erweist sich das Abnehmen als nicht ganz so einfach wie das Zunehmen…


Meinung:

Der Klappentext klang super einladend und total witzig, Luisa wird als nicht perfekt, nicht dem Schoenheitsideal entsprechend dargestellt, die es liebt gemuetlich auf der Couch zu liegen, statt Sport zu treiben. Leider ist der Klappentext nicht ganz deckend mit dem Inhalt des Buches. Dort steht naemlich, dass sie das perfekte Leben will, von dem sie immer getraeumt habe. Im Buch hatte sie dieses Leben jedoch schon einmal und moechte wieder dahin zurueckkomme. Weiterhin steht im Klappentext Folgendes: "Doch sie erkennt, dass die schöne Selfie-Welt nicht das ist, wofür sie sie gehalten hat ... Kann Louisa sich selbst lieben wie sie ist? Und was ist an einem unperfekten Ich eigentlich so verkehrt?"Diese Fragen werden im Buch nur sehr unbefriedigend beantwortet. Der Fokus im Buch steht definitiv auf Luisas Diaet und ihrem Sport. Es wird unfassbar detailliert beschrieben, was fuer Uebungen und wie sie die im Studio macht und das redundant. Weiterhin steht ihre Ernaehrung im Vordergrund, was ich nicht weiter schlimm fand, wobei allerdings Mythen dort zu finden sind. Eigelb und Salz sind so ziemlich die besten Lebensmittel, die man zu sich nehmen kann (natuerlich alles in Massen).Luisa wird im Laufe des Buches total obsessiv, was schon an Wahnsinn grenzt. Den Gipfel bilden dabei Wasserablagerungen in ihrem Koerper, wegen derer sie wie verrueckt zu Aerzten rennt, ihnen teilweise Inkompetenz vorwirft und sie letztlich nichts hat. Das fand ich ziemlich uebertrieben. Ich kann mir schon vorstellen, dass es wirklich Menschen gibt, die sich im Sport- und Koerperwahn befinden, jedoch litt Luisa bereits an einer Magersucht, die sie ueberwunden hat, weswegen sie wissen sollte, wie schnell man dem Wahn verfaellt. Das hat fuer mich nicht gepasst.Weiterhin fand ich das Ende mehr als unbefriedigend. Johannes befand sich ein halbes Jahr in Amerika, Luisa und Johannes befanden sich in einem Zwischending aus Freundschaft und Paerchensein, und nachdem er von dort zurueckkehrt und Luisa und er genau einen Tag miteinander verbringen, sagt er ihr, dass sie wie ein Mann aussehe und Luisa kommt auf einmal auf den Gedanken, dass Johannes ein Arschloch sei. Sie verlaesst ihn und auf einmal weiss sie, dass sie nicht so wahnsinnig auf ihren Koerper achten sollte, sondern lieber Zeit mit Freunden usw. verbringen sollte. Das Ende kam so schnell und abrupt und ihre Gedanken so aus heiterem Himmel, dass ich zuerst dachte, ich haette ein paar Kapitel uebersprungen. Dennoch konnte ich mich total oft mit Luisa identifizieren und sie oft nachvollziehen. Auch ich habe meine Ernaehrung umgestellt (obwohl ich vorher nicht fett war), wegen der Gesundheit willen, und habe dafuer recherchiert. Low Carb, High Fat ist die beste Art sich zu ernaehren. Und Sport mache ich dabei nicht :D Auch die Situationen auf den WG-Parties und in ihrer WG kamen mir alle ziemlich bekannt vor und haben mich zum Lachen gebracht :DAllerdings fand ich den Schreibstil an so manchen Stellen etwas holprig und nicht fliessend. Der Ton erinnerte mich an eine Reportage. Ich fand nur wenig Gefuehle in ihrer Erzaehlung, wenig Dialog, sondern fast nur neutrale, sachliche Erzaehlung. Witzig uebrigens, dass ihre beste Freundin Alina heisst, so wie ich :DAuch die Sprache war manchmal unangemessen. Luisa und ich sind beide 24 und studieren. Was ich aber niemals denken, geschweige denn sagen wuerde, waere: "Nach einem guten Fick erst mal eine Flasche Bier." Ihre Ausdrucksweise war manchmal ziemlich seltsam, irgendwie gewollt jugendlich, wobei ich in meinem Freundeskreis niemanden kenne, der so spricht (die Jungs vielleicht noch eher).



Fazit:
Ich hatte mir total viel vom Buch erhofft, der Klappentext klang sehr einladend, liess auf eine ereignisreiche und lustige Geschichte hoffen, wobei die Protagonistin mich an mich erinnerte, doch leider konnte das Buch den Erwartungen und dem Klappentext nicht gerecht werden. Dennoch eigent sich das Buch, um es mal zwischendurch zu lesen und an der einen oder anderen Stelle zu lachen.

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