Ein großer Dank geht an den Digital Publishers Verlag, der dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dieser Umstand hat meine Meinung nicht beeinflusst.
Clio ist unglücklich. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als mit ihrem Ehemann Marcus eine Familie zu gründen und ein Kind zu bekommen. Doch leider scheint der Kinderwunsch ein unerfüllter Traum zu bleiben. Als ihr alles zu viel wird, macht sie sich auf den Weg in das Ferienhaus ihrer Eltern, um von allem ein bisschen Abstand zu nehmen und in Ruhe nachzudenken. Doch die Ruhe währt nicht lange. Clio findet nämlich einen Brief - einen sehr langen Brief - ihrer ersten großen Liebe Vincent, von dem sie dachte, ihr gesamtes Leben mit ihm zu verbringen. Vincent räumt mit der Vergangenheit auf und lässt so einiges wieder hochkommen. Und dann hat er auch noch ganz schlechte Nachrichten für Clio.
"Jetzt war sie allein, aber dafür fernab von allem: dem unerfüllten Kinderwunsch, von ihrem Mann und ihrer Ehe." Dies ist genau das, was Clio gerade braucht. Abstand und abschalten. Man erfährt so einiges aus Clios Innenleben, von ihren Gefühlen und ihren Gedanken- Der Schreibstil ist sehr schön. er liest sich leicht und flüssig und trägt einen regelrecht durch die Geschichte. Leider waren mir Clios Gedanken und Gefühle manchmal unnahbar und ich konnte ihre Reaktionen überhaupt nicht nachvollziehen. Oft kam sie mir unreif, kindisch und auch ziemlich zickig rüber, eine Person, die die Schuld immer bei anderen sucht und nie bei sich selber. Das fand ich schade.
"Sie musste nicht perfekt sein in einer unperfekten Welt."
Clio ist alles andere als perfekt, hat so einige Fehler in ihrer Vergangenheit begangen, aber gibt die Schuld allein Vincent. Sehr gelungen fand ich den Wechsel zwischen Erzählung und Briefroman, der konsequent durch das Buch durchgeführt wird, wodurch auch die Gefühle und Gedanken von Vincent in Erfahrung gebracht werden können und so die Situation zu überdenken. Das fand ich sehr schön, da Vincent ein rationaleres Bild der Situation und Geschehnisse abgibt und Clios Gezicke abschwächt. Vincents Brief und der dadurch beschriebene Charakter haben mir sehr gut gefallen und ich bin ein echter Fan geworden.
Die Thematik als solche fand ich schön. Dramatisch, spannend, traurig und herzzerreißend. Leider schwächt wirklich Clios Charakter die Thematik ab.
Ein kleines Detail, was ich zunehmend nervig fand, war, dass Clios Freundin Linda sie ständig und nur mit "Kleines" und "Liebes" anspricht, nie mit ihrem Namen und auch einfach altersunangemessen, für meine Begriffe.
Fazit:
Schöne Thematik, bei tollem Schreibstil und erfrischendem Perspektivwechsel. Leider muss ich einen Stern für Clio abziehen, sie hat mir leider überhaupt nicht gefallen und einen halben für die nervige Freundin. Dennoch ein schönes Buch, das einen für einige Stunden wunderbar unterhält.
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