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Maire Brüning - Der Schatz des Venezianers

Vielen lieben Dank an die Autorin, Maire Brüning, die das Buch zur Verfügung gestellt hat und so aktiv an der Leserunde beteiligt war.

Inhalt:
Joran Ferroni hat es nicht leicht. Seine totgeglaubte Mutter ist doch nicht tot, leidet aber unter Anfällen und herben Panikattacken. Sein Vater hinterlässt Joran einen Berg Schulden und zu allem Überfluss wird er von einem Templer verfolgt, weil er eine wichtige Reliquie gestohlen hat. Sein Leben in Venedig hält ihn auf Trab, so auch Helena, eine Frau, die sich nichts von der Gesellschaft und von ihrer Familie sagen lässt, Geschäfte betreibt und keinen Mann heiraten will, der sie nicht ihre Geschäfte ausüben lässt und ihre Unabhängigkeit akzeptiert. Joran mag Helena, doch weiß er genau, dass er sie nicht lieben und heiraten kann, da er keine Berührungen von Menschen verkraften kann und niemanden von den Ereignissen in seiner Vergangenheit berichten kann. Denn diese waren so schlimm, die Dämonen der Vergangenheit so groß, dass Joran beinahe an ihnen zugrunde geht und alle um ihn herum mit sich zieht. 

Meinung:
"Es war die Einsamkeit, begriff Joran. Einsamkeit, die ihn fest in ihrem Würgegriff hatte und ganz allmählich das Leben aus ihm herauspresste." Dieses Gefühl der Einsamkeit bildet den Fokus in diesem Band. Es handelt sich um einen Folgeband, der aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Natürlich fehlen einem manche Details zum kompletten Verständnis, dennoch hat es mich nicht sonderlich gestört, dass ich nicht alle Einzelheiten kannte. 
Den Fokus des Buches bildet Joran und die Wandlung seines Gefühlslebens. Diese Wandlung und seine innere Zerrissenheit waren sehr spannend und interessant und Joran sowieso ein sehr faszinierender und facettenreicher Charakter. Er ist weder ein typischer Held, noch ein typischer Anti-Held. sondern bildet einen eigenen Typen. Das hat mir sehr gut gefallen. 

"Nichts hatte sich geändert. Nichts würde sich ändern. Nichts konnte sich ändern. Er war nun einmal so, wie er war. Innerlich zerstört."

Diese innere Zerstörung ist für den Leser total spürbar und super gut rübergebracht. Leider muss ich gestehen, dass mir diese innere Zerrissenheit usw. teilweise etwas zu langatmig und dadurch anstrengend und schon fast nervig war zum Ende hin. Ich hätte mir gewünscht, dass es eine schnellere Lösung oder zumindest eine Besserung gibt, da es sich so doch ziemlich hinzog und ich ihn einfach nur schütteln und schlagen wollte :D

Helena hat mir als Charakter super gefallen! Sie ist jung, frisch, modern, selbstbewusst, humorvoll und nicht auf den Mund gefallen. Das mochte ich total gerne und sie war mein Lieblingscharaiter.

Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Man konnte der Geschichte gut folgen, sie war von Anfang bis Ende spannend und gab so einige Überraschungen und Wendungen her, die man so nicht vorhergesehen hat und das Ganze ziemlich interessant und facettenreich gemacht. Das Lesen wurde, die Handlung betreffend, nie langweilig. Es gibt einen Perspektivwechsel, der einem tiefe Einblicke in die Charaktere gewährt und die Erzählung auflockert und erfrischt.

Einzig das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Von den vorhergehenden sehr detaillierten Schilderungen beeinflusst, war mir persönlich das Ende zu abrupt und zu plötzlich. Da hätte ich mir dann doch noch ein paar Seiten mehr gewünscht, die im Mittelteil hätten gekürzt werden können.

Fazit:
Alles in allem ein super Buch. Spannend, interessant, nie langweilig und allen voran super Charaktere. Ich ziehe einen halben Stern für den teilweise langatmigen Mittelteil und einen halben Stern für das Ende ab.

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