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Alexander Wachter - Am Ende bin ich

Inhalt:
Luca verliebt sich Hals über Kopf in Aurora und macht wirklich alles für sie, trägt sie quasi auf Händen. Die Beziehung zu Aurora ist der Anfang von Lucas Ende. Als Aurora sich ziemlich mies von ihm trennt, bricht Luca der komplette Boden unter den Füßen weg. Er weiß gar nicht, wie ihm geschieht, kann die Trennung nicht nachvollziehen und ist komplett am Ende. Um seine innere Leere zu füllen, such er nach Inimitäten bei vielen verschiedenen Menschen, egal ob jung, alt, männlich oder weiblich, nur um feststellen zu müssen, dass er sich danach noch schlechter fühlt. Kann er es schaffen? Kann er über Aurora hinwegkommen und anfangen sich selbst zu lieben?

Meinung: 
Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Er variiert zwischen philosophisch, metaphorisch und manchmal auch knallhart und direkt, das war sehr schön zu lesen und hat das Buch abwechslungsreich gemacht. 
Es gibt viele schöne Zitate, die den Leser zum Nachdenken anregen und über sich selbst und auch andere Menschen nachdenken und reflektieren lassen. 

"Euer Vater redete viel, aber sagte wenig."


Mir persönlich jedoch war Luca zu extrem in seinen Taten. Ich konnte manche seiner Verhaltensweisen nicht richtig nachvollziehen, habe mich gefragt, woher diese Verhalten auf einmal kommen und hätte mir Erklärungen bzw. Beschreibungen aus seiner Vergangenheit o.ä. gewünscht, die das Ganze aufklären. Luca legt beispielsweise ein sehr besitzergreifendes und fast schon obsessives Verhalten an den Tag, was ich nicht nachvollziehen konnte, da weder er noch sein Elternhaus so vermittelt wurden. 
Daneben fand ich Aurora einen sehr egozentrischen und überaus unsympathischen Charakter und später im Buch gibt es eine weitere Person, die mir nicht ganz normal erschien. 
Ich fand einfach, dass die Charaktere alle zu extrem gezeichnet wurden, zu extrem handelten und ich mich so überhaupt nicht identifzieren konnte und sehr sehr distanziert war und oft den Kopf schütteln musste. Es wird mit Sicherheit solche Menschen geben, davon bin ich überzeugt, doch bilden sie doch eher die Ausnahme, weswegen ich mir gewünscht hätte, dass sie doch weniger extrem dargestellt werden.
Einerseits tat mir Luca beispielsweise leid und andererseits war ich aber auch genervt von ihm. Ich kann es nicht so richtig beschreiben, aber für mich war er ein unnahbarer und irgendwie auch seltsamer Charakter. 
Seine beiden besten Freunde, Sarah und Theo, die einzigen "normalen" in dieser Geschichte, haben zu wenig Spielraum bekommen. Sie wurden kurz erwähnt, hatten zwei wirklich kurze Auftritte und schienen mir persönlich eher Mittel zur Geschichte gewesen zu sein. Das fand ich sehr schade, die beiden hätten gut einen Gegenpol zu Lucas ganzen Selbstzweifeln formen können, sodass noch eine weitere Perspektive das Geschehen etwas aufmischt. So war es ziemlich einseitig und auch das Ende kam daher für mich sehr... plötzlich und nicht ganz nachvollziehbar.

Fazit:
Ich bin hin- und hergerissen. Ich finde den Schreibstil wirklich überaus gut und zum Hervorheben, aber mich konnten die Geschichte und vor allem die Figuren nicht so richtig überzeugen. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack, ich bin mir sicher, dass es viele Menschen gibt, denen das Buch serh gefallen wird und wenn es alleine für den außergewöhnlich guten Schreibstil ist :) Ich vergebe 3 von 5 Sterne. 

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