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Henning Mankell - Der Verrückte

Inhalt:

Bertil Kras hat von seinem Leben genug und macht sich auf den Weg in den Norden, um ein neues Leben anzufangen. Er kommt im Marktflecken an, findet Arbeit und verliebt sich. Doch der Schein trügt, seine politischen Ansichten gefallen nicht jedem und schon bald muss er mit verheerenden Gerüchten kämpfen.


Meinung:

Ich mag den Schreibstil von Mankell sehr gerne. Auch in diesem Buch ist er gelungen. Es wird langsam Spannung aufgebaut, durch das ganze Buch hinweg hat man als Leser das Gefühl, dass bald etwas Schlimmes passieren wird. Die Spannung bleibt subtil und im Hintergrund, es klingt ständig etwas Bedrohliches mit, das man nicht so recht greifen kann. Weiterhin beschreibt Mankell alles sehr ausführlich und plastisch, sodass man sich super in das Geschehen hineinversetzen kann und sich unmittelbar im Buch befindet. 

Zu der Geschichte als solche bin ich zwiegespalten. Einerseits finde ich sie sehr interessant, die Beschreibungen (vor allem die Korruption) haben mich sauer gemacht und ich war voll drin. Andererseits schleppt sich das Geschehen teilweise etwas hin und es passiert nicht so wirklich etwas. Wenn dann aber was passiert, dann wird das Ganze so schnell abgetan. 

Auch das Ende konnte mich nicht so richtig überzeugen. Fragen bleiben offen, was ich nicht schlimm fand, aber irgendwie hat das Ende mich unzufrieden zurückgelassen, dabei kann ich nicht so richtig erklären, woran das liegt.

Die Charaktere fand ich allerdings wieder super. Es gibt verschiedene Menschen mit unterschiedlichen politischen Haltungen, Meinungen und Facetten. Ihre Handlungen, Denkweisen und Positionen waren für mich interessant und auch lehrreich.

Das Problem, glaube ich, ist, dass die Einleitung, das erste Kapitel des Buches und auch das Zitat von Georg Seesslen auf dem Buchrücken auf etwas anderes hindeuten und man dadurch am Ende enttäuscht wird, da man etwas gänzlich anderes erwartet hat. Auch der Titel war für mich irreführen und ich kann ihn so im Buch nicht wiederfinden. 


Fazit:

Ich mag Mankell und bleibe auch bei meiner Meinung. Aber dieses Buch konnte mich leider nicht in Gänze überzeugen.

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