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Pascal Wokan - Das Lied der Toten (Nekromanten-Zyklus I/III)

WIE MACHT ER DAS? Ich bin ja, wie man vielleicht an der einen oder anderen Stelle festgestellt haben könnte, ein sehr großer "Die Einherjer"-Fan und war nun ziemlich gespannt auf das Buch "Das Lied der Toten." Völlig losgelöst von Asgrim Krummfinger, Einar Schwarzfels und co. Kann das neue Buch mithalten? Die Messlatte war ja ziemlich hoch. Kann mich die Geschichte überzeugen? Werde ich so viel Spaß wie bei den Einherjern haben? Das waren Fragen, die ich mir vorher gestellt hab und meine Antwort lautet: JA, SI, OUI, YES, DA! Dieses Buch macht mindestens genauso viel Spaß! Und genau deswegen die Frage: WIE MACHT ER DAS?

Inhalt (da es mir manchmal schwer fällt, den Inhalt in eigenen Worten wiederzugeben, gibt es hier einfach mal die Klappentext):


Nach jahrhundertelanger Herrschaft hat das Land Amdra seinen Kaiser durch ein Attentat verloren und ein Bürgerkrieg droht, alles in den Abgrund zu stürzen. Rysana, Vorsitzende des kaiserlichen Rates, obliegt die Suche nach dem einzigen Thronerben. Ihr bleiben nur dreißig Tage Zeit, um das Land vor dem Zerfall zu bewahren. Hilfe erhält sie von einem zwielichtigen Mann, einem Vagabunden und Nekromanten namens Taar Wax, der die Fähigkeit besitzt, die Grenze zwischen Leben und Tod zu überqueren. Ihre Suche führt die beiden in den Schlund, das Gefängnis ohne Wiederkehr, in dem die Insassen nach eigenen Gesetzen leben und furchterregende Kreaturen hausen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt ... 


Meinung:
Richtig cool! 
Die Geschichte geht spannend los, man ist direkt mittendrin. Man wird in eine neue Welt eingeführt, in die Nekromantie, wobei es aber irgendwie bodenständig bleibt. Damit meine ich, dass es sich zwar um Fanatsy handelt, dabei aber nicht zu sehr mit übernatürlichen und fantastischen Elementen  überladen ist. Es herrscht eine angenehme Mischung zwischen Realität und Fantasie, die das Lesen zu einem riesen Vergnügen macht. Ich hatte überhaupt keine Verständnisschwierigkeiten, wurde ganz schnell mit den Charakteren warm und habe das ganze Buch über mitgefiebert. 

Taar Wax ist wieder einmal ein toller Charakter. Er ist so erfrischend untypisch, witzig, vorlaut und sehr sehr pfiffig. Auch wenn ich ihm manchmal am liebsten eine scheuern würde, weil er so... unüberlegt handelt, schafft er es immer wieder das Beste aus jeder Situation zu machen, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und manchmal hat er wohl mehr Glück als Verstand. Oder das Schicksal bereitet ihm die nötige Hilfe. Wobei es das Schicksal auch nicht immer gut mit ihm meint.

"Manchmal komme ich mir vor, als wäre ich nur von Dummköpfen umgeben."

Die Nekromantie ist ein sehr spannendes Konstrukt. Es werden dem Leser Erklärungen und Beschreibungen gegeben, die das Vorstellen super spannend machen ohne dabei zu detailliert und ausschweifend zu sein. Ich kannte die Nektromantie in ähnlicher Form schon aus anderen Büchern, wobei hier ein ganz anderer Fokus herrscht und einen ganz anderen Blickwinkel liefert. 


"Der Schlund war ein Gefängnis, in das Menschen geworfen wurden, um zu sterben."

Am besten fand ich jedoch den Perspetivwechsel. Jedes Kapitel beginnt mit einem Ausschnitt aus einem Tagebucheintrag und es ist echt spannend, welche Informationen dem Leser darin offenbart werden. Später findet man auch heraus, wer diese Einträge verfasst hat und das macht den Inhalt umso spannender. Es gibt zwei Haupterzählstränge und -perspektiven, einmal Taar Wax und dann noch Rysana. Auch wenn ich persönlich Taar Wax Abenteuer "besser" fand, hat der andere Strang einfach so gut dazu gepasst und den anderen Strang so "gefüttert", dass er unmittelbar zu der Spannung und Atmosphäre beigetragen hat, aber auf eine andere Art und Weise. Ich glaub, ich klinge ein bisschen wirr, was ich sagen will: Toller Schreibstil! 
Auch wenn man irgendwie wusste, wie das Ende aussehen wird, hat das Lesen und das Verfolgen der Geschichte unheimlichen Spaß gemacht. 

Zum Glück gibt es noch mehr Bände!

(Übrigens finde ich das Cover auch mega! Das sieht echt richtig cool aus.)


Fazit:
Unbedingt lesen, glasklare Empfehlung! 5 von 5 Sterne. 

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