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Melissa Foster - Tru Blue, im Herzen stark

Inhalt:
Truman Grit ist gerade erst aus dem Gefängnis gekommen und befindet sich noch auf Bewährung als er wieder einmal seinem Bruder Quincy helfen muss. Trumans und Quincys Mutter, eine drogensüchtige Frau, die sich nicht um ihre Kinder kümmern konnte, ist an einer Überdosis gestorben. Truman glaubt seinen Augen kaum, als er herausfindet, dass er noch zwei weitere kleine Geschwister hat, Kennedy, keine zwei Jahre alt und Lincoln, gerade erst geboren. Kurzerhand beschließt er, die beiden bei sich aufzunehmen. Doch Qunicy muss erst sein Drogenproblem auf die Reihe kriegen, bevor er sich Truman und seinen anderen beiden Geschwistern zuwenden darf. 

Völlig unvorbereitet und ahnungslos, was zwei kleine Kinder brauchen, fährt Truman in einen Supermarkt, um das nötigste einzukaufen. Dort trifft er auf Gemma, die Truman faszinierend, anziehen und mysteriös findet und kurzerhand beschließt, ihm beim Einkauf zu helfen...

Meinung:
Ich kenne bereits seeeehr viele Bücher der Autorin und muss sagen, dass ich dieses Buch als sehr erfrischend gegenüber den anderen Büchern empfunden habe. Der Schreibstil ist wie immer super flüssig, modern und leicht zu lesen, man wird nur so durch das Buch getragen. Doch ist der Held dieses mal etwas anders gestrickt als üblich. Truman schwimmt nicht in Geld, er ist nicht der typische Schönling und Schwiegersohn von nebenan und ihm fliegen nicht gerade die Frauenherzen zu. Er hat eine dunkle und schlimme Vergangenheit hinter sich und will einfach das Beste für die Menschen, die er liebt. 

Die Geschichte in diesem Band ist etwas dunkler als es sonst der Fall ist, was mir sehr gefallen hat. Sie ist tiefgründig, es geht wirklich um echte Probleme und dem Held gelingt nicht alles auf Anhieb, es ist harte Arbeit. 

Truman selber hat mir gut gefallen, wobei ich manche seiner Charaktereigenschaften nicht ganz nachvollziehen konnte. Er hat echt eine wirklich schlimme Vergangenheit hinter sich, die NICHT seine Schuld war, aber er benimmt sich, als läge sie nur an ihm, als wäre er an allem schuld und als müsse er für alle und alles sorgen. Seine Schuldgefühle fand ich etwas übertrieben. Ziemlich krass fand ich auch, dass er seine beiden Geschwister so ohne Weiteres aufgenommen hat und direkt über alles liebte. Ich meine, klar, ich hätte sie auch aufgenommen, aber ich denke, dass die Liebe doch erst noch entstehen muss, schließlich hat er sie zum ersten mal gesehen und auch wenn man weiß, dass es die Geschwister sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass man sie dann DIREKT sooooooo sehr liebt... Ein bisschen dran gewöhnen und kennenlernen muss man sie ja trotzdem, sonst würde man ja auch seinen Vater, den man vorher nicht kennengelernt hat, beim ersten Sehen so sehr lieben. Dieses Wiedersehen wird in Büchern aber meistens als merkwürdig und distanziert beschrieben...

Gemma fand ich am Anfang nicht sehr sympathisch, ihr Verhalten irgendwie zu aufgesetzt. Aber auch Gemma musste mit einer doofen Kindheit leben und im Laufe des Buches hat sie mir immer besser gefallen und ist mir sehr ans Herz gewachsen. 

Fazit:
Ernste Geschichte mit sehr viel Tiefgang. Viel näher am echten Leben dran, als es normalerweise der Fall in Melissa Fosters Büchern der Fall ist. Hat mir sehr gut gefallen und kann ich nur jedem empfehlen.

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