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Nick Hornby - Just Like You

Ich war super gespannt auf dieses Buch! Ich hatte schon so viel Gutes von Nick Hornby gehört, kenne auch ein paar Verfilmungen seiner Bücher und konnte es kaum abwarten, mein erstes Hornby Buch endlich zu lesen. Leider muss ich sagen, dass ich ein kleines bisschen enttäuscht wurde.

Der Klappentext klingt für mich sehr vielversprechend. Junger Mann, der sich in eine 20 Jahre ältere Frau verliebt? Endlich mal so herum und nicht immer das altbackene Klischee von alten Männern mit jungen Mädels.


Inhalt

Joseph ist gerade einmal 20, hat diverse Mini-Jobs, er ist Fußballtrainer, Möchtegern DJ, arbeitet im Jugendzentrum und samstags auch in der örtlichen Bäckerei. Was er mal in seinem Leben machen möchte? Das weiß er selber noch nicht so genau. Und dann trifft er Lucy, 41, zwei Kinder, quasi geschieden, die regelmäßig in der Metzgerei einkauft. Joseph weiß nicht, wieso, aber irgendwie findet er Lucy interessant. Und als Lucy dann einen Babysitter für ihre beiden Söhne braucht, fackelt sie nicht lange und fragt Joseph, ob er nicht den Job übernehmen könne. Da sagt er natürlich nicht nein und bald fängt auch Lucy an, Joseph immer wieder in ihren Gedanken wiederzufinden...


Meinung

Tja. Wenn man sich die Inhaltsangabe so durchliest und denkt, wow, die Gefühle kommen aber plötzlich, dann kann ich nur sagen: ja, ZU plötzlich. Von einer Minute auf die andere ist Joseph plötzlich in Lucy verliebt. Das fand ich etwas schnell und zu kreiert.

Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, waren die Dialoge. Sie wirken hölzern, unbeholfen, man kann als Leser weder dem Inhalt noch folgen, welche Person gerade mit wem spricht. Da muss man sich schon fast selber hinter schreiben ...., sagt Lucy, ...., antwortet Joseph oder so ähnlich. Sonst hat man keine Chance und verliert total den Überblick, Die merkwürdige Art der Dialoge könnte an der Übersetzung liegen, dazu kann ich aber nicht mehr sagen, dafür müsste man ins Original schauen.

Joseph ist mir eigentlich ein sympathischer Charakter. Er ist jung, obwohl kein Student, kommt er mir vor wie ein typischer Student und er hat einen trockenen Humor. Dass Joseph dunkelhäutig ist, wurde mir jedoch erst recht spät klar und dann habe ich mich erst gewundert, woher auf einmal die rassistischen Bemerkungen herkamen bis ich es dann endlich mal gepeilt habe.

Ich persönlich bin ja ein riesen Fan von Josephs Mutter! Sie ist der Hammer und mein Highlight in diesem Buch.

Lucy fand ich auch ganz okay. Ich musste erst einmal ein bisschen mit ihr warm werden, aber im Laufe des Buches gefiel sie mir immer besser. Am schlimmsten ist ihre eine Freundin bzw. Bekannte, super peinlich!

Neben der Liebesgeschichte werden noch andere Themen durchgenommen. So spielen der Brexit und auch Rassismus ein mehr oder weniger große Rolle. Diese Themen fand ich sehr schön und interessant integriert und die haben die Geschichte wirklich spannend gemacht.

Das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Zu vorhersehbar, konstruiert und gewollt.


Fazit

Insgesamt hatte ich Spaß beim Lesen und werde es wohl auch noch einmal lesen, bin aber etwas enttäuscht, da ich mehr erwartet hatte.

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