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Alain Damasio - Die Flüchtigen

Das Cover des Buches ist super. Ich finde es sehr originell und schön gestaltet, es hat fast schon eine hypnotische Wirkung. Auch der Klappentext lässt auf eine interessante und spannende Geschichte schließen, ohne zu viel zu verraten.


Die Geschichte spielt im Jahr 2040 in gar nicht ferner Zukunft und beschreibt eine Welt, die ich mir - zwar nicht komplett, aber schon recht nah - genauso vorstellen kann. Dabei handelt es sich um eine dystopische Welt, in der die komplette Überwachung eine noch viel größere Rolle als sowieso schon spielt und die Digitalität sowieso schon überhand genommen hat. 

Inmitten dieser Welt leben Sahar und Lorca, die vor zwei Jahren ihre Tochter Tishka ,,verloren" haben. Lorca ist sich sicher, dass sie bei den Flüchtigen ist, weswegen er unbedingt einer Truppe beitreten will, die Flüchtige aufspüren. Tishkas Verschwinden hat Sahar und Lorca auseinandergerissen, doch nach und nach scheinen sie wieder zusammenzufinden, als es einen Hinweis auf Tishkas Verbleib gibt. 

Ich finde das Thema der Flüchtigen super spannend und gerade am Anfang fokussiert sich die Handlung auch auf das Kennenlernen dieser. Auch die wirklich realistischen Beschreibungen der Gesellschaft und der Menschen haben mir gefallen. 

Interessant fand ich das Schriftbild. Die sehr vielen Perspektivwechsel werden durch verschiedene Zeichen verdeutlicht, sodass man als Leser besser weiß aus welcher Sicht gerade erzählt wird. Doch hier liegt für mich auch ein Problem vor. Es gibt so viele Wechsel, die mir persönlich oft zu schnell waren und keinen Mehrwert geboten haben. Vor allem am Anfang war ich sehr verwirrt und teilweise auch überfordert. 

Apropos Überforderung. Obwohl es ein paar sehr emotionale und literarisch toll ausgearbeitete Kapitel gibt, gibt es sehr viele Kapitel, die mich einfach überfordert und teilweise auch gelangweilt haben. Viel zu viele Informationen, sehr langatmig und bisweilen auch zäh und ermüdend, weswegen ich bis Seite 633 tapfer alle Seiten gelesen habe, aber ab dann einige Seiten übersprungen und nur noch das Notwendigste gelesen habe. Mir wurde es zum Schluss einfach zu abstrus und zu ausschweifend. Für mich wären 300 Seiten weniger eindeutig besser gewesen. 

Kurzum: Tolle Thematik, definitiv mal etwas anderes, aber leider konnte ich erzähltechnisch nicht begeistert werden. 

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